Mondseer Kupfertafeln 1996

1996 wurden in der familieneigenen Manufaktur in Graz/Gösting die Mondseer Kupfertafeln erzeugt um in weiterer Folge im Zentrum der Marktgemeinde Mondsee situiert zu werden. Nachstehende Bilder wurden 1996 mit Mag. Eckhard Grosz in einer der Werkstätten unserer Grazer Manufaktur aufgenommen.


Am Anfang steht bei jeder Kupfertafel der Entwurf. Ein 1:1 Entwurf auf Transparentpapier wird von Grafikern erstellt. Dieser 1:1 Entwurf wird in weiterer Folge seitenverkehrt auf die Rückseite des zu bearbeitenden Kupferbleches übertragen. Dies geschieht mittels Pauspapier. Es wird quasi die Grafik auf das Kupferblech „durchgepaust“. Damit auf dem metallischen Material Zeichnungen und Schriftzeichen aufgebracht werden können, wird die Blechoberfläche mit weißer Farbe bestrichen. Diese Farbe dient auch als guter Kontrast zu den Grafiken


Das Herzstück beim Hämmern des Kupfers ist der Ziseliertisch. Bei diesem besteht die Oberfläche nicht aus einer Tischplatte sondern aus einer Kautschuk ähnlichen schwarzen Masse. Diese wird mittels Lötlampe derart erhitzt, dass die Masse zähflüssig wie Honig wird und eine stabile Verbindung mit dem zu bearbeitenden Kupferblech hergestellt werden kann. Das somit sehr gut fixierte Blech mit weißer Oberfläche und darauf durchgepauster Schriftzeichen eignet sich für den Ziseleur sehr gut zur Bearbeitung mit Hammer und Punzen. Mit diesen Werkzeugen wird die Grafik seitenverkehrt in das Kupfer geschlagen. Die Tischoberfläche gibt dabei nach und nimmt die durch das Hämmern entstandenen Ausbuchtungen auf.


Als einer der letzten Verarbeitungsschritte wird das Kupferblech auf einen steifen Korpus gezogen und die Oberfläche des Bleches mit Klarlack behandelt. Dieser Klarlack verhindert oder verzögert die Korrosion des Kupfers – die Patina. Fast alle aus unserer Manufaktur stammenden Kupfertafeln weisen eine Oberfläche bestehend aus einer dunklen Zunderschichte auf, aus der die Grafiken und Schriften plastisch hervorragen. Diese hervorragenden Teile sind meist hell gebürstet und geben damit einen idealen Kontrast zum Kaffeebraunen Hintergrund. Um zu verhindern, dass die hellen hervorragenden plastischen Kupferteile zu schnell nachdunkeln, wird die Klarlackschicht aufgebracht. Ein Nebeneffekt ist, dass das Material durch den Lack glänzend erscheint.


Für unser Unternehmen war es ein schöner Moment, in einer derartig kultur- und menschheitsgeschichtlich bedeutenden Gegend, Kupfertafeln realisieren zu können.
Sollten Sie Mondsee oder das Mondseeland besuchen, empfehlen wir: http://www.stadtausstellung.at/mondseeland/
Infos zur Mondseekultur unter http://de.wikipedia.org/wiki/Mondseekultur

 

Mi, 01. Februar 2012

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